Meine erste Woche

August 23, 2008

Buonos Días und cómo estás  aus Puebla….

ich bin jetzt eine Woche hier und habe mich ganz gut eingelebt.

Mein Flug bzw. meine Flüge waren sehr angenehm und es gab kaum Probleme. Ich bin in München in den Flieger rein in London Heathrow raus und hatte dann 2 1/2 h Aufenthalt. Mein nächster Flug ging dann nach Dallas Fort Worth. Auch dieser Flug verging wie im „Flug“ , es war nur ziemlich kühl und der Kerl vor mir hatte vom Start bis zur Landung seinen Stuhl nach hinten geklappt, zum Leid von dem der hinter mir saß, weil ich brauchte ja schließlich auch Platz. In Dallas angekommen musste ich dann als Tourist in die USA einreisen. Hätte ich nicht über 3h Aufenthalt gehabt, hätte ich wohl meinen Flieger verpasst. Ich musste ca. 2 1/2 h am Zoll stehen, nur dass ich ca. 5 Min später wieder ausreisen kann. Zwischenzeitlich wurden alle Passagiere von einem Polizeihund nach Drogen oder Waffen durchsucht. Naja Gringos,…  in München hat mir eigentlich die Dame beim einchecken gesagt, meine Koffer gehen bis Mexiko durch, deswegen war ich ziemlich erstaunt, als ich mein Gepäck neben dem Kofferband stehen sah. Ich hab sie dann weggebracht. Dann gings noch durch den Securitycheck und schließlich hatte ich dann doch noch ca. 45 Min vor dem Gate nach Mexiko D.F. Aber nur weil die Maschine vorher, nach Boston, so lang fürs Boarding gebraucht hat.

Mexiko D.F.

Mexiko D.F.

Mexiko D.F.

Mexiko D.F.

Jedenfalls war ich dann in Mexiko am Flugahafen und konnte endlich mein Visum herzeigen und tatsächlich, es ist für 180Tage ab dem Einreisestempel gültig. Im Konsulat in Frankfurt, hab ich diesbezüglich eine falsche Auskunft bekommen, es sei schon hab dem Ausstellungsdatum gültig, dadurch hätte sich der Ablauf meines Visums auf den 19.Januar 2009 beschränkt und dann hätte ich ein Problem gehabt, da mein Rückflug am 31.Januar ist. Am Flughafen wurde ich bereits von einem Choffeur von VW erwartet. Mittlerweile war ich ziemlich genau 24 Stunden unterwegs und hatte noch knapp 2 Stunden Fahrt nach Puebla vor mir. Es ist schon dunkel und auf den Straßen im Destrito Federal ist die Hölle los. Es ist eigentlich nicht zu beschreiben, es gibt hier so viele Menschen und Autos, dass es einem Kaos gleicht. Hier leben über 5500 Menschen/km², nur zum Vergleich in Deutschland sind es 230 Einwohner/km². Um dieses Verkehrskaos „einzudämmen“ dürfen bestimmte Kennzeichen an bestimmten Wochentagen nicht nach Mexiko City fahren. Die meißten Fahrzeuge sind alte Kisten aus den USA, kein Wunder, dass man immer wieder Mexis sieht, die ihre Autos am Straßenrand reparieren. Man sollte hier auch nicht seine Fenster offen haben, zum einen ist die Luft so abartig und zum anderen kommt es immer wieder vor, dass dir eine Pistole ins Gesicht gehalten wird. Es hat bisschen gedauert bis wir aus der Stadt raus waren und auf der Autopista nach Puebla waren. Ich bin aber dann doch eingeschlafen nachdem ich paar Brocken auf Spanisch mit meinem Fahrer gewechselt hab.

In Puebla angekommen hab ich meine Mitbewohner kennengelernt. Michael 29 Jahr aus Köln, er ist jetzt schon ein Jahr hier, spricht ziemlich gut Spanisch und schreibt bei VW seine Diplomarbeit. Libia ist seine Freundin und ist Mexikanerin, sie wohnt aber nicht hier in der WG. Camilo ist 22Jahre und studiert in Gießen, er ist ca. 1h vor mir angekommen. Er spricht auch sehr gut Spanisch, weil er Argentinier ist, lebt aber in Deutschland und ist auch Deutscher und sieht auch so aus; das ist eine Geschichte für sich. Wir haben dann noch ein Bier getrunken und bin dann in mein neues und sehr bequemes Bett.

Alamo 14

Alamo 14

Esszimmer

Esszimmer

1.Stock

1.Stock

Mein Zimmer

Mein Zimmer

Camilos Zimmer

Camilos Zimmer

Michaels Zimmer

Michaels Zimmer

"Camilo auf dem Dach"

"Camilo auf dem Dach"

Der "Popo" Popocatépetl

Popocatépetl

Vulkan La Malinche

Vulkan La Malinche

Unsere WG ist echt super und so billig, der Vermieter will bis jetzt noch kein Geld. _Ich hab schon Bilder gemacht, …. eine große Küche mit Gasofen. Sehr edle Einrichtung und große Räume, die Sauberkeit hängt natürlich von uns ab, aber die Grundlage ist perfekt. Ich komm auch gut mit den anderen klar. Übrigens die beiden putzen gerade, während ich hier schreib.

Wenn man auf unser Hausdach geht, dann sieht man die beiden Vulkane, im Westen den Popocatépetl (5600m) und im Norden La Malinche (4400m).

Am Sonntag, an meinem ersten vollen Tag, waren wir in Cholula, einem Stadtteil von Puebla. Am Zocalo, also der Marktplatz, haben wir wieder Bier getrunken und Chalupas gegessen. Das sind so kleine Tortillas mit Salsa. Für beiden hab ich $35 Pesos bezahlt, das sind gut 2€. Ich hab da auch zum erstenmal so richtigen Kontakt mit den Mexikanern gehabt, wollten mir aber bloß was verkaufen. Die meisten sind hier sehr arm, egal ob man mit dem Auto an der Ampel steht oder im Café sitzt, es kommt immer jemand an und will dir irgendwelche nutzlosen Sachen verkaufen. Meisten was zum essen, aber auch so kleine Windräder oder Rosen, das Angebot is schon groß, man brauchts nur nicht. Das Schlimme ist dass oft Kinder, ab fünf Jahre, auch zwischen den Autos mitten im Verkehr rumlaufen und dir Dinge anbieten. Viele von denen werden nie in die Schule gehen, hab ich erfahren.

Am Montag hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag, da wir noch kein Auto hatten sind wir mit dem Bus gefahren. Also die Busse sind schon ziemlich am Ende, jedesmal wenn der Bussfahrer geschalten hat, hab ich gemeint jetzt bricht er auseinander. Aber ich hab mich schon recht sicher gefühlt, keinesfalls wegen dem Fahrstil, sondern weil er zur Sicherheit neben seinem Pedal einen abgesägten Baseballschläger hatte. Ja Baseball spielen die hier auch. 😉 Im VW-Werk der Planta angekommen, haben wir uns an der Puerta 3 getroffen. Es gab dann natürlich viele organisatorische Dinge zuklären und eben auch eine Einweisung in Land und Leute, dort haben wir viele wichtige Dinge erfahren, seitdem bin ich etwas paranoid. Sie haben uns hier viel über die Polizei erzählt, dass die wenig verdienen und deswegen etwas korrupt sind. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man nie seine Originalpapiere aus der Hand geben, die bekommst du nur gegen Bares wieder, es kann dir aber auch passieren dass sie einem die Kennzeichen abmontieren. Das sieht man hier recht oft. Wenn man einen Unfall mit Personenschaden hat, sollen wir ganz schnell abhauen. Das Problem hier in Mexiko ist, dass man beweisen muss, dass man nicht Schuld hat. Grundsätzlich gilt , dass man bei Mexikanern mit logik nicht weit kommt. Solang ein Profisorium funktioniert wird es nicht geändert. Die Mexis sind immer höflich, diese Höflichkeit, geht sogar so weit, dass sie dir lieber eine falsche Auskunft oder Antwort geben, als zu sagen, sie wissen es nicht, nur um den anderen nicht zu enttäuschen. Als ich mit Camilo diese Woche mit dem Auto unterwegs war, haben wir nur grob gewusst in welche Richtung wir fahren müssen und haben deswegen nach dem Weg gafragt. Die Tussy hat uns eiskalt in die komplett andere Richtung geschickt. Im Gegenteil zu den Amis, sind die Deutschen hier schon beliebt und gut angesehen,… klar mit VW und den ganzen Zulieferern schaffen die hier viele Arbeitsplätze. Als Deutscher wird man beim Werksschutz eigentlich nicht kontrolliert, ihren eigenen Landsleuten trauen sie da weniger, die müssen schon oft ihrer Taschen beim Verlassen der Planta aufmachen. Naja… ich wurde bereits am zweiten Tag kontrolliert.